Zwei neue Sammlungsausstellungen nach dem Rekordjahr

Jahresmedienmitteilung

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Aussenansicht NMBE
Aussenansicht NMBE NMBE/Rodriguez

Es war ein aussergewöhnliches Geschäftsjahr: 2023 konnte das Naturhistorische Museum Bern 146'860 Besuchende begrüssen – das zweitbeste Ergebnis in der Museumsgeschichte. Nach der Eröffnung der aktuellen Sonderausstellung «Insektensterben – Alles wird gut» im November startet die Institution gleich mit zwei neuen Ausstellungsbereichen ins Jahr 2024.

Das Naturhistorische Museum Bern NMBE kann einmal mehr einen Besucherrekord vermelden: 146'860 Gäste besuchten im vergangenen Jahr die Institution der Burgergemeinde Bern – das zweitbeste Ergebnis in der Museumsgeschichte. Zum Erfolg beigetragen haben 2023 gleich drei Sonderausstellungen: Ende März schloss «Queer – Vielfalt ist unsere Natur» ihre Tore. Für die vielbeachtete Ausstellung erhielt das Museum neben dem Prix Expo auch einen Swiss Diversity Award. In den Sommermonaten rockte der Mundartsänger Büne Huber von Patent Ochsner das Haus. Seine Gemälde- und Grafikausstellung zog ein breites Publikum an. Anfang November startete die neue grosse Sonderschau «Insektensterben – Alles wird gut», die Besuchende ins Jahr 2053 entführt und zeigt, welche Massnahmen die grosse Biodiversitätskrise abgewendet haben. Ein vielseitiges Rahmenprogramm mit Workshops und Stadtspaziergängen wird die Ausstellung auch im neuen Jahr begleiten. Zudem wird im März ein Wildblumen-Stand von Flora die Berna in den Museumsgarten ziehen.

Auch im Bereich Wissenschaft verzeichnete das Museum im vergangenen Jahr bedeutende Erfolge. Es konnte eine wissenschaftlich äusserst wertvolle Schmetterlingssammlung erwerben. Rudolf Bryner aus Biel trug in vier Jahrzehnten über 15'000 Tag- und Nachtfalter im Berner Jura und Seeland zusammen. Die detailliert kommentierte und sehr schöne Sammlung ist ein Meilenstein in der Erforschung der Schmetterlinge in dieser Region. Das NMBE arbeitete 2023 zudem intensiv am Schutz der Biodiversität weiter: 45'000 Gewebeproben von Fischen, Reptilien und Säugetieren wurden in die Sammlung aufgenommen, digitalisiert – und so Forschenden weltweit zur Verfügung gestellt. Ein spektakulärer Erfolg gelang im Bereich der Erdwissenschaften: Im Februar 2023 konnte dank Aufnahmen eines neu installierten Kameranetzwerkes im Oman mit einem internationalen Team erstmals ein frisch gefallener Meteorit geborgen werden. Zudem konnten NMBE-Forschende nachweisen, dass eine bronzezeitliche Pfeilspitze aus dem Bernischen Historischen Museum BHM, gefunden in Mörigen am Bielersee, aus meteoritischem Eisen hergestellt wurde – eine Rarität. Vom 1. Februar 2024 an wird die Pfeilspitze übrigens im Rahmen der Sonderausstellung «Und dann kam Bronze!» im BHM zu sehen sein.

Seltene Meteoriten und Mineralien aus der Nähe

Mit den Erdwissenschaften startet das NMBE auch ins neue Ausstellungsjahr: Seit der Neujahrswoche sind gleich zwei neue kleine Dauerausstellungen zugänglich. «Der Twannberg-Meteorit – Himmelsbote aus der Vergangenheit» dokumentiert ein seltenes Phänomen: Vor 175 000 Jahren drang ein mindestens vier Meter grosser Meteorit in die Erdatmosphäre ein und zerbrach über der Region Twannberg (Berner Jura) in Tausende von Bruchstücken. Diese schlugen weit verstreut auf einem Gletscher der vorletzten Eiszeit auf. Der Twannberg-Meteorit ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Glücksfall: Eisenmeteoriten dieses Typs sind äusserst selten und können nun im NMBE aus der Nähe betrachtet werden. Und im Rahmen von «Seltene Schönheiten» sind Mineralien aus der Sammlung Yves Wüthrich (1977–2019) ausgestellt. Im Jahr 2020 erbte das Museum den Schatz des früh verstorbenen Mineraliensammlers – rund 3200 Objekte. Wüthrich hatte ein gutes Auge für aussergewöhnlich schöne und wertvolle Mineralien – einige davon sind von weltweit einzigartiger Qualität. Rund 60 Exemplare geben in der Ausstellung nun einen Einblick in diesen Mineralienkosmos.

Ein Blick auf den Veranstaltungskalender zeigt, dass dem NMBE auch sonst ein reichhaltiges Jahr bevorsteht: Das Mini-Festival «Unter dem Finnwal» etwa holt mit Petra Ahne, Thomas Macho und Michael Ohl im April drei Autor:innen der renommierten «Naturkunden»-Reihe auf die Bühne. Im Mai veranstaltet das Museumsquartier Bern, dem neben dem NMBE zehn weitere Kulturinstitutionen angehören, unter dem Titel «Superpowers» einen Hackathon. Kreative Kräfte aus aller Welt können vom 23. bis am 25. Mai mithelfen, neue Vermittlungsprojekte auszutüfteln. Am 6. und 7. Juni veranstaltet das NMBE die Musnatcoll 2024, die Jahrestagung der Naturwissenschaftlichen Museen und Sammlungen der Schweiz und Liechtensteins. Und in der Altjahrswoche wird sich alles um die «Bar der toten Tiere» drehen – diese feiert nämlich ihr 10-Jahr-Jubiläum!

Danke, dass Sie bei der Verwendung der Medienbilder die Autorin angeben: NMBE/Nelly Rodriguez.