Salamanderfossilien

Wie eine Klimakrise Europas Salamander prägte

Forschung

Eine neue internationale Studie unter Beteiligung unserer Wirbeltierkuratorin Prof. Dr. Anne-Claire Fabre zeigt: Eine der dramatischsten Phasen globaler Erwärmung in der Erdgeschichte vor 56 Millionen Jahren spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Salamander, die wir heute in Europa kennen.

Die in den «Proceedings of the Royal Society B» veröffentlichte Arbeit belegt, dass diese kurze, aber extreme Phase von Erwärmung und Trockenheit im Paläozän-Eozän-Temperaturmaximum (PETM) vor rund 56 Millionen Jahren Bedingungen schuf, die den frühen Erfolg der Familie der Salamandridae förderten – jener Gruppe, zu der Molche ebenso gehören wie echte Salamander. Während Frösche jener Zeit weitgehend unverändert blieben, reagierten die Salamander auf das PETM mit einer regelrechten Evolutions-Explosion – insbesondere die sich metamorphosierenden, vermutlich landlebenden Arten, die sich an die zunehmend trockenen Lebensräume anpassten. Dieser Entwicklungsschub ebnete den Weg für die heutige weite Verbreitung und Dominanz der Salamandridae in ganz Eurasien.

Zwei neue Arten entdeckt

Anhand von Fossilien aus dem Pariser Becken, die im Naturhistorischen Museum Basel aufbewahrt werden, konnte das Forschungsteam zwei neue Salamanderarten und -gattungen identifizieren: Duffaudiella und Eotriton

«Diese Fossilien geben uns wertvolle Einblicke, wie frühere Klimaveränderungen das Leben auf der Erde geprägt haben», sagt Anne-Claire Fabre. «Sie führen uns vor Augen, dass auch der derzeitige, rasante Klimawandel tiefgreifende Folgen für unsere Ökosysteme haben könnte.»